Das Konzert von und mit KASI in Frankfurt ist nach Hochverlegung ausverkauft.
Kasi ist kein Angeber, kein Streber, auch keiner, der den Gewinnertypen mimt. Generell ist er wenig um Perfektion bemüht, ist vielmehr auf der Suche nach Echtheit. Zwischen jugendlicher Naivität und erbarmungslos erwachsener Selbstreflexion, Rap, Gitarrensounds und Gesang, Gehen und Bleiben lässt Kasi sehr bewusst Widersprüche zu. Klar ist nur, dass ihn der stetige Zwiespalt gezeichnet und gleichzeitig zu einer der spannendsten Neuentdeckungen macht, die der deutsche Musikmarkt 2023 zu bieten hat.Der 22-Jährige Frankfurter kreiert zusammen mit dem Produzenten und Ästhetik-Brain Antonius einen Sound, der Kasis musikalische Sozialisation erstaunlich präzise spiegelt und in dem er vollends aufzugehen scheint. Beschwingt-melancholische Indiepop-Elemente mischen sich mit legerer Rap-Delivery und formlosen Gesangsmelodien - der perfekte Rahmen für Kasis zwischen Weltschmerz und Leichtigkeit pendelnden Texte.In seinen Sessions geht Kasi tatsächlich unvorbereitet, schreibt ganz und gar Tagesform-abhängig. Er lässt sich treiben, will sich keinem Image beugen. Ob jeder Ton sitzt? Ist erstmal gar nicht so wichtig, solange die Atmosphäre stimmt. Im Zuge von »Vielleicht in einem Jahr« gab Kasi im Januar 2023 nun sein Debüt beim Major Sony Music, bei dem er vor Kurzem unterschrieben hat. Im Song macht Kasi sein Seelenleben transparent, schreibt einen aufrichtigen Brief an eine Person, die ihm trotz eines zwischenmenschlichen Bruchs die Welt bedeutet. Pointierte Wortspiele und ein seichtes Gitarrenriff, das sich als Konstante durch den Track zieht, spitzen sich in einer einprägsamen Hook zu, die schon vor Release prominent auf TikTok kursiert.