Thu 16.01.2025 20:00H

BABYJOY

Berlin ist nicht Venedig Tour 2024

Nachholtermin vom 11.04.24 - Gekaufte Tickets behalten irhe Gültigkeit

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BABYJOY
Wenn Babyjoy Musik macht, vertont sie Lebensgefühle. Keineswegs plakativ, ganz und garungezwungen, mehr zwischen den Zeilen, erstaunlich undogmatisch, aus der Situation heraus:»die Luft ist dick, der Raum ist warm, mein Herz ist kalt / wo willst du hin? Ich halt' dich fest, ichsp ü r' kein' Halt«. Das emotionale Spannungsfeld, auf dem sich die Berlinerin textlich undmusikalisch bewegt, ist zu breit, zu vielschichtig, zu komplex für Schwarz-Weiß-Darstellungen —in jeden Freudentaumel mischt sich eine traurig-kritische Note, selbst in Phasen umfassenderNiedergeschlagenheit immer auch ein Funken Hoffnung. In Babyjoys Stücken verwachsenkristallklarer Blick und formlose Verträumtheit, lebensbejahende Melancholie und erdrückenderWeltschmerz, Verletzlichkeit und Empowerment zu einem großen Ganzen — ungehemmtehrlich, transparent und intim. Eine enorme Flexibilität beweist Babyjoy aber nicht allein imWechselspiel zwischen den Gefühlslagen und in ihren lyrischen Auseinandersetzungen mitZweisamkeit, Vertrauen und Verlust: ebenso leichtfüßig bewegt sie sich zwischen Sprachen,stilistischen Attitüden und Genregrenzen. Mit sanfter und ebenso rauer Stimme blüht siegleichermaßen als Sängerin und Rapperin auf, flowt temporeich und setzt bedächtige Pausen,kontrolliert hier treibende Trap-Beats und dort entschleunigte Modern-Jazz-Kompositionen.Babyjoys Texte leben derweil von Multilingualität: zum Teil verknoten sich deutsch-, französisch-und englischsprachige Passagen sogar inmitten einzelnen Songs.Dass Babyjoy heute eine Suchende, ein Bühnenmensch, ja, eine Vollblutkünstlerin ist, überraschtmit Blick auf ihren Lebenslauf wenig. Als Tochter einer aus Paris stammenden Mutter und einesaus den USA stammenden Vaters — übrigens ein Berufsmusiker — wächst Joy mit französischemPass in Berlin auf. Früh entwickelt sie ein Verständnis für die Musik, spielt Klavier, hört Jazz,Funk und amerikanischen HipHop. Spätestens im Jugendalter kennt sie die Hauptstadt wie ihreWestentasche, wird zwischen komplizierten Familienverhältnissen und erstenSchauspielerfahrungen früh zum Erwachsenwerden gezwungen, ist immer unterwegs und lerntden Exzess kennen. Als junge Frau tritt sie zuerst eine Jazz-Ausbildung an und besucht später eineSchauspielschule, figuriert erste Rollen vor der Kamera und startet parallel dazu ihre Karriere alsöffentlich sichtbare Musikerin. Schon die erste Veröffentlichung »Traum« mischt im Juli 2019 dieBerliner Rapszene auf, der Einstieg in die »Artists-to-Watch«-Listen deutscher Musikportalegelingt ohne lange Vorlaufzeit. 2020 erfährt Babyjoy durch die Single »Viele Leute gucken« —eine packende Aufarbeitung ihrer Erfahrungen als Schwarze Frau in einer WeißenMehrheitsgesellschaft — ein neues Level an Aufmerksamkeit. Im Folgejahr erscheint mit»Troubadour« die Debüt-EP, 2022 folgt mit »Ophelia« der zweite größere Aufschlag und schärftBabyjoys Profil — beide Projekte entstehen in enger Zusammenarbeit mit ProduzentKazOnDaBeat. Parallel dazu glänzt Joy als Schauspielerin und Synchronsprecherin. Da ihrmusikalischer Aufstieg großteils während der Corona-Pandemie passierte, kann sie ihreBühnenfertigkeiten erst im Sommer 2022 ausladend unter Beweis stellen — sie tritt unteranderem auf dem splash!-Festival und im WDR-Format »Rap trifft Orchester« auf. Nach Featuresmit Monk (BHZ), Ahzumjot, Badchieff und ihrem leiblichen Bruder Dead Dawg (BHZ) steht imFrühjahr 2024 endlich Babyjoys erstes Album ins Haus.